Rehbergers Sonnenuhr
„Gute Kunst ist, wenn man durch sie auf Sachen kommt, die mehr mit einem selbst zu tun haben als mit dem, was der Künstler wollte.“
"Neun bis fünf (alle haben frei, nur ich muss schuften)" - so heißt die Skulptur von Tobias Rehberger, die seit 2016 die Waiblinger Erleninsel schmückt. Sie besteht aus einer Plattform mit einem Durchmesser von acht Metern , die von roten und blauen Linien durchzogen wird. Darauf platziert sind neun gelbe oder blaue Hocker aus Polymerbeton. In der Mitte steht eine braune, mit orangefarbenen Linien verzierte, knapp fünf Meter hohe Stele: Die Uhrzeit ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Schattenwurf, Linien und Hockern.
Die Stele fungiert aber nicht nur als Uhrzeiger, sondern gleichzeitig auch als Quelle, die auf Knopfdruck Trinkwasser liefert: passend zum Titel der Skulptur aber nur in der Kernarbeitszeit zwischen neun und fünf Uhr. Rehbergers Kunst bewegt sich frei zwischen Malerei, Skulptur und Aktionskunst.
Diese Schenkung der Eva Mayr-Stihl Stiftung ermöglicht dem Betrachter, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden - können die Passanten die Uhr doch ganz einfach ignorieren, auf einem der Hocker Platz nehmen und das Leben an sich vorbeiziehen lassen.