Medizin
Frauenmilchbank
Im Perinatalzentrum des Winnender Rems-Murr-Klinikums gibt es seit 2020 eine Frauenmilchbank. Nachfrage und Spenden stiegen seit dem stetig, das Klinikum kooperiert inzwischen mit einer ganzen Reihe von Kliniken in der Region und hat ein starkes Netzwerk geschaffen. Warum ist der Bedarf an Spendermilch so groß? Dr. Janaina Rauch erläutert: „Die allermeisten Frauen wollen stillen, aber manchmal klappt es eben nicht sofort. Deshalb verstehen wir unsere Unterstützung auch nicht als Dauerlösung, sondern als Überbrückung. Je nach Reifegrad eines Babys benötigt es täglich zwischen 10 und 400 Milliliter, entweder als wertvolle Rohmilch oder pasteurisierte Spendermilch. Rohmilch enthält noch mehr wertvolle Inhaltsstoffe, benötigt aber eine besonders aufwändige Aufbereitung, weshalb wir diese hochwertigste Nahrung für die besonders anfälligen kleinsten Frühchen aufsparen.“
„Muttermilch ist ein natürlicher Booster, der das Immunsystem und die Gesundheit von der ersten Lebensminute an nachweislich unterstützt. Sie schützt vor Infektionen, vor allem im besonders empfindlichen Magen-Darm-Trakt der Frühgeborenen, stabilisiert den Blutzuckerspiegel und trägt zu einer besseren Immunabwehr bei, was letztlich auch die Sterblichkeit der ganz Kleinen senkt."
Perinatalzentrum Winnender Rems-Murr-Klinikum
Das Team der Frauenmilchbank kümmert sich um die Vermittlung von Milchspenderinnen, organisiert virologische und bakteriologische Kontrollen und sorgt für die fachgerechte Lagerung und Abgabe der anonymisierten Milchproben. Dank personeller Aufstockung ist nun die regelmäßige Erreichbarkeit und Öffnungszeit der Milchbank auch für externe Spenderinnen gewährleistet – ein weiterer Meilenstein beim Ausbau dieser Einrichtung.
Die Hardware der Frauenmilchbank umfasst eine Reihe Tiefkühlschränke, von denen jeder bis zu 70 Liter fasst. Bei minus 32 Grad warten die Milchproben dort in der Milchküche auf ihre Verwendung.

