Nationalerbe-Bäume

Liebenswerte alte Bäume zu schützen und sie in Ruhe altern zu lassen – das ist das Ziel des Projekts „Nationalerbe-Bäume“ der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG). Dazu wählt ein Kuratorium geeignete Kandidaten aus – Voraussetzungen sind das Alter mit mindestens 400 Jahren oder ein Stammumfang von mindestens 400 Zentimetern sowie die grundsätzliche Eignung der Baumart, rund 1.000 Jahre alt zu werden. Bäume hohen Alters optimieren ihre Lebens- und Wachstumsprozesse in ganz besonderer Weise selbst. Sie sind daher – zum Beispiel in ihrer Baumbiologie, Genetik und Pathologie – auch für die Wissenschaft hochinteressant.

Die ausgewählten Bäume werden in enger Absprache und Kooperation zwischen Eigentümern, Baumpflegern und dem Kuratorium Nationalerbe-Bäume so gepflegt, dass sie ein möglichst hohes Alter erreichen können.

Insgesamt sollen im Laufe der nächsten Jahre rund 100 Bäume deutschlandweit mit dem Prädikat „Nationalerbe-Baum“ versehen werden. Die Linde in Heede (Niedersachsen, siehe Bild oben) ist mit ihren 17 Metern Stammumfang der dickste vollstämmige Baum Deutschlands. Ihr Alter wird auf etwa 600-800 Jahre geschätzt. Sie wurde als erster Nationalerbe-Baum ausgezeichnet.

Als langlebige Baumarten mit über 400 Jahren Lebenserwartung gelten zum Beispiel Eibe, Stiel- und Traubeneiche, Ginkgo, Esskastanie, europäische Lärche sowie Sommer- und Winterlinde.

„Käppeles-Linde“ (Sommer-Linde) in Hochmössingen, geschätztes Alter 500-800 Jahre.
„Käppeles-Linde“ (Sommer-Linde) in Hochmössingen, geschätztes Alter 500-800 Jahre.
Ginkgo im Schlosspark Jahnishausen (Sachsen), geschätztes Alter über 200 Jahre, Stammumfang über fünf Meter.
Ginkgo im Schlosspark Jahnishausen (Sachsen), geschätztes Alter über 200 Jahre, Stammumfang über fünf Meter.
Rinde der „1000-jährigen“ Stiel-Eiche in Nagel bei Küps (Bayern), geschätztes Alter 500-600 Jahre.
Rinde der „1000-jährigen“ Stiel-Eiche in Nagel bei Küps (Bayern), geschätztes Alter 500-600 Jahre.