Corona-Schnelltests in den Rems-Murr-Kliniken

Mit einer Spende in Höhe von 100.000 Euro unterstützt die Eva Mayr-Stihl Stiftung die Rems-Murr-Kliniken beim Ausbau ihrer Kapazitäten für Corona-Schnelltests. Nachdem die Stadt Waiblingen den Kontakt zur ortsansässigen Firma Bosch Healthcare Solutions hergestellt hat, können nun acht neue COVID-19-Schnelltestgeräte für eine rasche Diagnose und somit geringere Infektionsrisiken in den Rems-Murr-Kliniken angeschafft werden. Die Corona-Schnelltests sind CE-zertifiziert und liefern zuverlässige Ergebnisse nach WHO-Richtlinien in unter zweieinhalb Stunden.

Bedeutung regionaler Lieferketten hat sich in Krisen offenbart

„Ganz bewusst haben wir uns nach den Erfahrungen in der Krise auch für Schnelltestgeräte der Firma Bosch Healthcare Solutions entschieden, um die Voraussetzungen für Schnelltests in den Rems-Murr-Kliniken zu schaffen“, erklärt Landrat Dr. Richard Sigel. „In der Krise hat sich gezeigt, dass regionale Lieferketten funktionieren, hingegen internationale Abhängigkeiten schnell zu Engpässen führen können, wie beispielsweise bei der Schutzausrüstung. Es macht aber natürlich auch stolz, wenn in unseren Kliniken hochmoderne und derzeit weltweit nachgefragte Medizingeräte aus dem Rems-Murr-Kreis zum Einsatz kommen.“ Besonders würdigt der Landrat das Engagement der Eva Mayr-Stihl Stiftung bei der Anschaffung der acht neuen Schnelltestgeräte: „Die Spende der Eva Mayr-Stihl Stiftung ist ein wertvoller Beitrag, um unsere Kliniken noch besser für die Versorgung von Patienten auszustatten. Das ist keine Selbstverständlichkeit und ich bin dankbar, dass die enge Verbundenheit des Landkreises mit der Familie Stihl einmal mehr trägt.“

Technische Ausstattung nur ein Baustein für Testungen

Die technische Ausstattung der Kliniken mit eigenen Testmöglichkeiten sei aber nur ein Baustein, um möglichst flächendeckende Testungen gerade in sensiblen Bereichen wie Kliniken zu ermöglichen, so der Landrat weiter. „Es wird zwar seit Wochen von der Politik auf Bundes- und Landesebene über die Testung auch asymptomatischer Personen gesprochen, klare und verlässliche Regelungen zur Kostenübernahme haben aber bisher gefehlt oder sind vielfach ein Hemmnis. Die künftige Kostenübernahme von präventiven Corona-Tests, die mit der aktuell diskutierten Verordnung des Bundes endlich kommen soll, ist längst überfällig. Doch auch die Beschaffung von Test-Kits für unsere Schnelltestgeräte bleibt eine Herausforderung. Aktuell übersteigt die weltweite Nachfrage das Angebot. Begrenzte Stückzahlen und lange Wartezeiten führen zu einer Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Diese muss erst überbrückt werden, bevor man auch endlich wie angekündigt testen, testen, testen kann,“ so Landrat Sigel. Und noch ein Wunsch bleibt, dass auch die Testung in Schulen und in der Kinderbetreuung endlich ganz praktisch in den Fokus rückt und modellhaft ermöglicht wird. „Ein konkreter Vorschlag der Landkreise aus der Region Stuttgart liegt seit Wochen in den zuständigen Ministerien auf dem Tisch.“

Die Spende ist auch Ausdruck des guten Miteinanders im Landkreis

Die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens ist einer der Schwerpunkte der Arbeit der Eva Mayr-Stihl Stiftung. Sich nun – in dieser besonderen Situation – für die medizinische Versorgung im Landkreis einzusetzen, liegt für Vorstand Robert Mayr nahe: „Wir wissen um die Herausforderungen, die diese Covid-19-Pandemie mit sich bringt. Daher unterstützen wir die Kliniken in der Region, mit denen wir in anderen Projekten bereits kooperiert haben. Zudem fühlen wir uns der Stadt Waiblingen und damit dem Rems-Murr-Kreis eng verbunden.“

 

Die Vermittlung der Spende und die Beschaffung der acht Schnelltestgeräte hat von Beginn an die Stadt Waiblingen unterstützt. „Zu Bosch in Waiblingen besteht ein enger Draht. Das Unternehmen hat seine Produktion in der Stadt zukunftsorientiert ausgerichtet. Aus vielen Firmenbesuchen ist das Potenzial in der Region und in Waiblingen bekannt. Gerne wurden die richtigen Ansprechpartner zusammengebracht“, so Oberbürgermeister Andreas Hesky. „Dies zeigt auch, dass der Zusammenhalt im Rems-Murr-Kreis untereinander durch Krisen nicht erschüttert werden kann, oder anders gesagt, gerade in der Krise verlässlich funktioniert.“

Innovative Geräte ergänzen Schutzmaßnahmen

Die Vivalytic-Testgeräte von Bosch Healthcare Solutions erweitern die molekulare Labordiagnostik um ein innovatives Analyseverfahren, das innerhalb kürzester Zeit Corona-Testergebnisse liefert. Damit eignet es sich hervorragend beispielsweise für Patienten, die in die Notaufnahme eingeliefert und rasch auf eine Virusinfektion getestet werden müssen. Die Bedienung des Systems ist einfach konzipiert und vollautomatisiert, sodass Kliniken ohne Laborfachpersonal einen Test durchführen können.

„Wir bereiten uns intensiv auf die Wiederaufnahme unserer planbaren und nicht dringlichen Behandlungen vor“, erläutert Dr. Marc Nickel, Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken. „Dabei legen wir sehr viel Wert auf bereits bestehende strenge Hygiene- und Schutzmaßnahmen und eine Ausweitung unserer Tests auf das Coronavirus. Mit den neuen Geräten können wir unsere internen bereits bestehenden Testkapazitäten ergänzen, Verdachtsfälle an Ort und Stelle schneller überprüfen und so mögliche Infektionen direkt isolieren. Daraus resultiert eine höhere Sicherheit vor einer Ansteckung für Patienten und Mitarbeiter. Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Beteiligten für ihre Spende und ihren Einsatz.“

Weitere Informationen zu den Rems-Murr-Kliniken gibt es im Internet auf www.rems-murr-kliniken.de