Deutscher Forstwissenschaftspreis 2018 verliehen
Dr. Dominik Seidel ist der Träger des Deutschen Forstwissenschaftspreises 2018. Prof. Christian Ammer, Vorsitzender des Preiskuratoriums, sowie Robert Mayr, Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung, überreichten ihm die Auszeichnung im Rahmen der Forstwissenschaftlichen Tagung in Göttingen. „Der Forstwissenschaftler Dr. Dominik Seidel gibt mit seinen Arbeiten völlig neue Einblicke in die Bedeutung forstlicher Maßnahmen auf die Waldstruktur. Seine Ergebnisse ermöglichen es unter anderem, die Nutzung der Wälder im Hinblick auf den Erhalt von Arten, die an bestimmte Waldstrukturen gebunden sind, zu optimieren“, begründete Ammer die Entscheidung des Kuratoriums. Mayr betonte die Bedeutung der Auszeichnung und sagte: „Der Deutsche Forstwissenschaftspreis ist die wichtigste und höchstdotierte forstwissenschaftliche Auszeichnung im deutschsprachigen Raum. Die Eva Mayr-Stihl Stiftung ist stolz darauf, diesen Preis ins Leben gerufen zu haben und herausragende Nachwuchswissenschaftler wie Herrn Dr. Seidel damit auszeichnen zu dürfen.“ Der Preisträger bedankte sich mit den Worten: „Der deutsche Forstwissenschaftspreis bedeutet mir sehr viel. Nicht nur, weil flexibel einsetzbare finanzielle Mittel die wohl schönste Art der Förderung sind, sondern auch weil er Zeugnis dafür ist, dass neue Methoden wirklich spannende neue Erkenntnisse liefern können.“
Dr. Dominik Seidel forscht an der Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen der Universität Göttingen. Er befasst sich auf der Basis moderner Lasertechnologie mit der dreidimensionalen Struktur des Waldes und ihrem Zusammenhang mit den verschiedenen Funktionen des Ökosystems. Produktivität, Artenvielfalt, aber auch Ästhetik sowie andere Funktionen des Ökosystems hängen von der Struktur ab. Gemeinsam mit Kollegen anderer Fachrichtungen untersucht Seidel Form, Architektur und strukturelle Komplexität einzelner Bäume und versucht zu entschlüsseln, wie das Gefüge vieler Bäume die Struktur eines ganzen Waldes generiert. Wesentlicher Bestandteil seiner Arbeit ist die Entwicklung der benötigten Methodik.
Der von der Eva Mayr-Stihl Stiftung gestiftete Deutsche Forstwissenschaftspreis ist die mit 15.000 Euro höchstdotierte forstwissenschaftliche Auszeichnung im deutschsprachigen Raum. Er wird seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre von den vier Forstlichen Fakultäten in Deutschland gemeinsam mit der Stiftung im Rahmen der Forstwissenschaftlichen Tagung vergeben. Ausgezeichnet werden herausragende Forschungsarbeiten von jungen Wissenschaftlern zum Erhalt, der Nutzung und Funktion von Waldökosystemen.
Erstmals wurde in diesem Jahr neben dem Preisgeld zusätzlich eine knapp 40 Zentimeter hohen Bronzeskulptur überreicht – die Forstwissenschafts-Trophäe. Mit ihr soll die Wertigkeit der Auszeichnung noch stärker zum Ausdruck kommen. Der Künstler Thomas Hildenbrand hat den stilisierten Baum gestaltet. Die Skulptur hat ein Gewicht von rund drei Kilogramm.