Deutscher Forstwissenschaftspreis in Höhe von 50.000 Euro an Jun.-Prof. Kathrin Blumenstein verliehen
Der Deutsche Forstwissenschaftspreis 2023 geht an Junior-Professorin Kathrin Blumenstein für ihre herausragenden Forschungsleistungen zum besseren Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Wirtsbaum, Schadorganismus und Mikrobiota. „Mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit trägt Kathrin Blumenstein dazu bei, gezielte Maßnahmen zur Stärkung der Abwehrmechanismen von Bäumen zu entwickeln. Sie leistet damit sowohl einen maßgeblichen Beitrag zur Steigerung der Widerstandskraft von Bäumen als auch zur Weiterentwicklung des Fachgebiets der Forstpathologie“, begründete das Kuratorium seine Entscheidung.
Prof. Peter Krebs, Dekan der Fakultät Umweltwissenschaften der Technischen Universität Dresden (TUD), Prof. Karsten Kalbitz, Vorsitzender des Preiskuratoriums, sowie Robert Mayr, Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung, überreichten Kathrin Blumenstein, die an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Juniorprofessorin und Lehrstuhlinhaberin für die Pathologie der Bäume ist, die Auszeichnung im Rahmen der Forstwissenschaftlichen Tagung 2023 an der TU Dresden.
Robert Mayr betont die nochmals gesteigerte Bedeutung der Auszeichnung: „Die Eva Mayr-Stihl Stiftung lobt seit diesem Jahr den Forstwissenschaftspreis im Gesamtumfang von bis zu 50.000 Euro aus. Diese Summe setzt sich zusammen aus 15.000 Euro, die wie bisher die Preisträgerinnen und Preisträger für ihre hervorragenden Forschungsleistungen als persönliches Preisgeld erhalten. Zudem haben wir Jun.-Prof. Blumenstein aufgefordert, Fördermittel für ein Forschungsprojekt in Höhe von bis zu 35.000 Euro zu beantragen. Wir hoffen, ihr damit einen zusätzlichen Schub für ihre wissenschaftliche Arbeit zu geben.“ Kathrin Blumenstein hat mit ihrem Projektantrag für eine „Untersuchung von neuartigen, opportunistischen Schaderregern in Stadtbäumen und -wäldern“ das Preiskuratorium überzeugt und die Fördermittel erfolgreich eingeworben.
„Der deutsche Forstwissenschaftspreis bedeutet eine große Anerkennung für meine Forschung in der Forstpathologie“, bedankt sich die Preisträgerin: „Der Preis motiviert und bestärkt mich darin, meine Forschung mit viel Engagement weiter zu verfolgen. Ich bedanke mich herzlich bei Robert Mayr, der Eva-Mayr-Stihl Stiftung sowie dem Preiskuratorium. Über das hoch dotierte Preisgeld, insbesondere für das beantragte Projekt, freue ich mich sehr. Gleichzeitig ist der Erhalt des Preises eine wunderbare Chance, mein Fachgebiet, die Forstpathologie, stärker in den Fokus der Forstwissenschaften in Deutschland zu rücken.“
Jun.-Prof. Kathrin Blumenstein beschäftigt sich in ihrer Forschungsarbeit mit der Untersuchung von pathologischen Pilzen. Diese breiten sich durch den Klimawandel verstärkt aus und befallen die durch Trockenheit gestressten Wald- und Stadtbäume in immer stärkerem Ausmaß. Blumensteins Fokus liegt darauf, die natürliche Widerstandskraft von Wirtsbäumen unter sich verändernden klimatischen Bedingungen zu stärken. Wichtige Teile ihrer Arbeit sind die Erforschung der Interaktionen der nützlichen und schädlichen Pilze untereinander sowie mit ihrem Wirtsbaum und die Nachverfolgung ihrer Ausbreitungsrouten. Die Entwicklung von effizienten, präventiven Maßnahmen, wie dem verstärkten Einsatz von biologischen Bekämpfungsmaßnahmen und weiter entwickelte Diagnosemethoden, auch auf molekulargenetischer Ebene, sollen künftig zur Eindämmung solcher Pathogene beitragen.
Der von der Eva Mayr-Stihl Stiftung gestiftete Deutsche Forstwissenschaftspreis ist die höchstdotierte forstwissenschaftliche Auszeichnung im deutschsprachigen Raum. Er wird seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre von den vier Forstlichen Fakultäten in Deutschland gemeinsam mit der Stiftung im Rahmen der Forstwissenschaftlichen Tagung vergeben. Das Preiskuratorium besteht aus Prof. Christian Ammer (Universität Göttingen), Prof. Jürgen Bauhus (Universität Freiburg), Prof. Karsten Kalbitz (TU Dresden), Prof. Annette Menzel (TU München) sowie Robert Mayr, Stifter und Vorstandsvorsitzender der Eva Mayr-Stihl Stiftung. Ausgezeichnet werden jüngere Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Forstwissenschaften herausragende Leistungen erbracht haben. Neu ist seit diesem Jahr die Möglichkeit, zusätzlich zum persönlichen Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro Fördermittel für ein Forschungsprojekt in Höhe von bis zu 35.000 Euro zu erhalten.