Eva Mayr-Stihl Stiftungsprofessur für Forstgenetik an der Universität Freiburg eingerichtet

  • Dr. Katrin Heer als erste Professurinhaberin berufen
  • Grundlagenforschung für nachhaltige Forstwirtschaft
  • „Wichtige Ergänzung für die Forschung zur Anpassung an den Klimawandel und zum Schutz von Lebensgrundlagen“

 

Die Eva Mayr-Stihl Stiftung hat gemeinsam mit der Universität Freiburg eine Stiftungsprofessur (W3) eingerichtet zum Bereich Forstgenetik. Zum 1. Oktober 2021 ist die Biologin Dr. Katrin Heer als erste Professurinhaberin berufen worden. Zentrales Forschungsziel ist es, Baumpopulationen auf genetischer und epigenetischer Ebene hinsichtlich ihrer Angepasstheit und Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel zu untersuchen. Damit sollen insbesondere die wissenschaftlichen Grundlagen für eine nachhaltige Forstwirtschaft gestärkt werden. Katrin Heer analysiert dazu unterschiedliche Daten von Bäumen: genomische Daten ebenso wie solche, die die Ausprägungsmerkmale der Bäume und deren Umwelt charakterisieren. Auch die Samenausbreitung und Diversität von tropischen Baumarten untersucht sie mit genetischen Methoden. Ein weiterer Fokus der Professur liegt auf der Lehre in den forst- und umweltwissenschaftlichen Studiengängen. Angesiedelt ist die Professur an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen im Institut für Forstwissenschaften.

„Ihre Forschung auf dem Feld der Forstgenetik ist herausragend“

„Gesunde Wälder, die klimatischen Veränderungen standhalten können, liegen uns sehr am Herzen“, sagt Robert Mayr, Stifter und Vorstand der Eva-Mayr-Stihl Stiftung. „Mit der Stiftungsprofessur möchten wir die Forschung und Lehre in diesem Bereich an der Universität Freiburg noch weiter stärken. Und wir freuen uns sehr auf die erste Professurinhaberin Katrin Heer. Ihre Forschung auf dem Feld der Forstgenetik ist herausragend – ebenso ihr Engagement in der Lehre.“

„Für die Universität Freiburg ist die Eva Mayr-Stihl Stiftungsprofessur eine wichtige Ergänzung für ihre Forschung zur Anpassung an den Klimawandel und zum Schutz von Lebensgrundlagen – und dass wir Katrin Heer als hochqualifizierte Professurinhaberin gewinnen konnten, freut uns ganz besonders“, sagt Prof. Dr. Kerstin Krieglstein, Rektorin der Universität Freiburg.

„Die Forstgenetik ist ein wichtiges wissenschaftliches Feld für unsere Gesellschaften, um sich auf klimatische Veränderungen vorbereiten zu können, die einen starken Einfluss auf unsere Wälder haben werden. Ich freue mich sehr, dass mir die Stiftungsprofessur nun die Möglichkeit gibt, meine Forschung dazu gemeinsam mit der Universität Freiburg noch weiter voranzutreiben und das Wissen auch in der Lehre zu vermitteln“, sagt Katrin Heer.

Für die Untersuchungen zur Angepasstheit und Anpassungsfähigkeit von Baumpopulationen kombiniert die Forstgenetik molekularbiologische, ökologische und bioinformatischer Methoden. So kann sie Zusammenhänge zwischen der in den Genomen gespeicherten Information und den Merkmalsausprägungen identifizieren. Weitere Forschungsgebiete der Stiftungsprofessur sind die ökologische Forstgenetik mit Analysen der Auswirkungen von Umweltfaktoren und anthropogen Einflüssen etwa von Waldfragmentierung und Waldbewirtschaftung auf die genetische Zusammensetzung und Diversität von Baumpopulationen.

Zu Katrin Heer:

Katrin Heer ist Biologin, ihr Forschungsschwerpunkt ist die evolutionäre Ökologie von Baumarten. Zuletzt war sie an der Philipps Universität Universität Marburg tätig. Dort forschte sie als Emmy Noether-Nachwuchsgruppenleiterin zur Phänologie tropischer Baumarten und ging dabei der Frage nach, welche Umweltsignale tropische Bäume zur Synchronisierung von Blüte und Blattaustrieb nutzen. Hierfür untersucht sie unter anderem die Regulation von Genen, die die Blattentwicklung und Blühereignisse kontrollieren und die damit die erste Reaktion der Bäume auf einen Umweltreiz darstellen. Von 2013 bis 2021 arbeitete sie als Postdoktorandin gemeinsam mit Prof. Lars Opgenoorth und Prof. Birgit Ziegenhagen an der Universität Marburg in verschiedenen von der EU und DFG geförderten Projekten zur genetischen Grundlage von Lokalanpassung und zur Baumepigenetik. Heer wurde 2013 an der Universität Ulm mit ihrer Arbeit „Plant-animal interactions and gene flow in neotropical rainforests“ promoviert.

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Bilder zur Meldung
Portrait von Frau Prof. Dr. Katrin Heer
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Die Inhaberin der neuen Professur für Forstgenetik: Frau Prof. Dr. Katrin Heer.
(c) Sandra Meyndt