Fünf Millionen Euro Anschub für Suchtklinik

Mit einer Anschubfinanzierung von fünf Millionen Euro unterstützt die Eva Mayr-Stihl Stiftung mit Sitz in Waiblingen die Realisierung eines wichtigen Projekts in der Suchthilfe. Der Baden Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation – kurz bwlv – wird in Kooperation und auf dem Gelände des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden (PZN) eine der modernsten Fachkliniken für die Behandlung drogenabhängiger junger Menschen errichten.

Zu den Patientengruppen, die dort behandelt werden sollen, gehören unter anderem Betroffene der Doppelbelastung von Sucht und Psychose, internetbezogenen Störungen oder substitutionsgestützte Suchtrehabilitation. Oliver Kaiser, Geschäftsführer der bwlv gGmbH, betont: „Sucht ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, deren Chronifizierung unter allen Umständen verhindert werden muss. Wir sind überglücklich, dass wir Dank der Förderung der Eva Mayr-Stihl Stiftung das Projekt bauen können und nach Fertigstellung der Klinik in der Lage sein werden, gerade jungen Menschen eine echte Ausstiegschance zu bieten.“

Der Vorstandsvorsitzende der Eva Mayr-Stihl Stiftung, Robert Mayr, begründet die Entscheidung für die Förderung: „Wir haben sowohl die inhaltlichen als auch die wirtschaftlichen Planungen geprüft oder von Experten prüfen lassen. Das Konzept überzeugt uns. Die Finanzierung des laufenden Betriebs ist gesichert. Nur für den Bau stellten die steigenden Zinsen eine Hürde da. Mit unserer Unterstützung wird der bwlv auch diese Hürde meistern.“

Uta-Micaela Dürig, Mitglied im Kuratorium der Eva Mayr-Stihl Stiftung und Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg, zu dem der bwlv gehört, sagt: „Wir danken dem Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung sehr für die großzügige wie weitsichtige Entscheidung. Ohne die Zuwendung hätte das Projekt nicht realisiert werden können, obwohl die zahlreichen Suchtformen ein zunehmendes gesellschaftliches Problem darstellen.“

Nach Fertigstellung der Fachklinik Anfang 2026 können dort bis zu 100 betroffene Menschen behandelt werden. Durch die Anbindung an das PZN ergeben sich wirtschaftliche und vor allem inhaltliche Synergien, denn das Angebot der Rehaklinik ergänzt die Leistungen des PZN. Besonders die Standortnähe zwischen den Entgiftungsstationen des PZN und der Fachklinik, in der die anschließende Behandlung und Rehabilitation stattfinden soll, bietet gute Voraussetzungen für die Betroffenen.

Suchterkrankungen in zahlreichen Facetten – neben synthetischen Drogen auch die zunehmende digitale Sucht gerade von jungen Menschen – sind eines der großen gesellschaftlichen Probleme der Zeit und Zukunft. Dürig appelliert an die Landesregierung: „Angesichts der anstehenden Cannabis-Legalisierung müssen die Mittel für die Suchtberatungsstellen erhöht werden, damit zwingend notwendige Präventionsmaßnahmen – insbesondere an Schulen – und die Beratung betroffener Menschen flächendeckend durchgeführt werden können. „Ein Euro in Suchtberatung hilft 17 Euro Folgekosten zu vermeiden.“

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Bilder zur Meldung
Scheckübergabe in Waiblingen
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Bei der Scheckübergabe in Waiblingen (v.l.n.r.): Michael von Winning, Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung, Robert Mayr, Stifter und Vorstandsvorsitzender, Oliver Kaiser, Geschäftsführer der bwlv gGmbH und Uta-Micaela Dürig, Mitglied im Kuratorium der Eva Mayr-Stihl Stiftung und Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg, zu dem der bwlv gehört.
(c) Gottfried Stoppel