Stifterin
Eva Mayr-Stihl
Eva Mayr-Stihl wurde am 4. Januar 1935 in Stuttgart geboren. Nach einem Betriebswirtschafts- und Sprachenstudium in München und Stuttgart trat sie 1959 als Erste der zweiten Generation in das väterliche Unternehmen ein. Sie übernahm rasch die Verantwortungsbereiche Werbung und Marktforschung, 1969 verantwortete sie als Mitglied der Geschäftsleitung zusätzlich das Marketingressort. Ab 1975 war sie Geschäftsführerin Finanzen / Controlling und stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung. 1989 änderte sich die Rechtsform des Unternehmens, daher wurde Eva Mayr-Stihl stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Vorstand Finanzen /Controlling / EDV der ANDREAS STIHL AG & Co. KG. Mit dem Rückzug der Gesellschafter aus dem operativen Geschäft wurde sie 2002 stellvertretende Vorsitzende des Beirats der STIHL HOLDING AG & Co. KG sowie des Aufsichtsrats der STIHL AG.
1986 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann Robert Mayr die gemeinnützige Andreas-Stihl-Stiftung, die 2004 in Eva Mayr-Stihl Stiftung umbenannt wurde. Diese stattete sie mit privaten Mitteln aus. Ihr Ziel war dabei stets, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Denn ihrer Meinung nach gilt der Grundsatz: Eigentum verpflichtet. Besonders am Herzen lag ihr die Stadt Waiblingen.
Große Worte waren nicht ihre Stärke, sie setzte auf Taten: Ohne Eva Mayr-Stihl und ihre Stiftung gäbe es in Waiblingen die Galerie nicht; es fehlten Kunstwerke von Eliasson, Rehberger oder Balkenhol. Das Klinikum Stuttgart profitierte von ihrem Engagement beispielsweise mit der Einrichtung des Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl erweitert um die Personalisierte Medizin, der Pneumologie oder durch die Unterstützung des Leberzentrums. Auch für den akademischen Nachwuchs setzte sie sich ein, sei es zu verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen an der Universität Freiburg, die Deutschlandstipendien oder den Eva-Mayr-Stihl-Nachwuchsförderpreis. Eva Mayr-Stihl starb am 9. April 2022. Die Eva Mayr-Stihl Stiftung und deren Arbeit sind ihr Vermächtnis.
„Eigentum verpflichtet. Es war sicherlich sinnvoll, dass wir uns schon Mitte der 1980er Jahre Gedanken dazu gemacht haben, wie wir mit unserem Vermögen umgehen sollen. Die Stiftung ist mein Vermächtnis.“