Spatenstich für eine der modernsten Fachkliniken für die Behandlung junger Drogenabhängiger in Wiesloch

Der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH (bwlv) mit Sitz in Renchen startet den Neubau einer 100-Betten-Fachklinik zur Behandlung junger, drogenabhängiger Menschen. In Kooperation mit dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN) entsteht am Standort Wiesloch eine der modernsten Sucht-Reha-Kliniken in Deutschland.

Drogen und Drogenprobleme sind überall und können jeden betreffen. Oliver Kaiser, Geschäftsführer des bwlv sagt dazu: „Die Behandlung junger Menschen mit Suchterkrankungen ist von zentraler Bedeutung für die Gesellschaft. Wir müssen frühzeitig Behandlungsangebote schaffen, die echte Ausstiegschancen bieten. Das ist heute umso kritischer, weil neue Trends wie synthetische Opioide ansonsten unsere Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe überfordern.“ Die European Union Drugs Agency warnt in ihrem Drogenbericht 2024 insbesondere vor der Zunahme des Konsums synthetischer Opioide, die aufgrund ihrer höheren Wirkstärke ein größeres Risiko für Abhängigkeit, Gesundheitsschäden und potenziell tödliche Vergiftungen mit sich bringen.

Anfang 2026 soll der Bau in Wiesloch fertig sein. Der bewusste Umgang mit Ressourcen bestimmt die Gebäudeplanung der neuen Fachklinik: Sie wird den KfW 40-Standard erreichen. Die Wahl des Standortes auf dem Klinikgelände des PZN Wiesloch ermöglicht es, die bestehende Infrastruktur wie beispielsweise die Zentralküche und -wäscherei zu nutzen. Zudem ist eine enge inhaltliche Kooperation geplant. Zur Partnerschaft mit dem PZN äußert sich die PZN-Geschäftsführerin Anett Rose-Losert, „wir freuen uns über die enge Kooperation. Die Infrastruktur wird optimal genutzt und bestehende Netzwerke ausgebaut. Die unmittelbare Nachbarschaft zu unserer bestens aufgestellten Klinik für Suchttherapie und Entwöhnung, ermöglicht einen nahtlosen Übergang aus der Entzugsbehandlung in die weiterführende Rehabilitation." 

 

Innovative Ansätze

Das Klinikkonzept enthält zahlreiche innovative Ansätze, wie eine substitutionsgestützte Suchtrehabilitation, eine intensive Integration von Forschung in den Behandlungsalltag sowie ein Konzept für die Begleitung von Kindern: Elternteile können in Familienzimmern untergebracht werden, während ihre Kinder in einem Kindergarten oder externen Schulen betreut werden. Dadurch haben die Eltern die Möglichkeit, am Behandlungsprogramm teilzunehmen. Zudem werden gezielte Eltern-Kind-Behandlungsmodule angeboten, um die Erziehungs- und Interaktionskompetenzen der Eltern zu stärken.

Weitere Innovationen finden sich in der künftigen Sporttherapie: Bereits im Herbst 2022 startete eine Zusammenarbeit mit Vorstand und Trainern vom Rugby Verband Baden-Württemberg e.V. Entsprechend passende Trainingsabläufe und sportpädagogische Inhalte werden derzeit für die Umsetzung in Wiesloch geplant. Denn gerade der Rugbysport als „Gentlemensport“ folgt Inhalten und Regeln, welche umfassend auf die Behandlungsziele einzahlen sollen.

Darüber hinaus werden bestehende Vernetzungen im regionalen sowie überregionalen Suchthilfesystem gepflegt und künftig ausgebaut, um Betroffenen die bestmögliche Behandlung und Versorgung zukommen zu lassen. 

 

Engagementpartner haben die Wirkungsorientierung erkannt

Mit einer Anschubfinanzierung von fünf Millionen Euro unterstützt die Eva Mayr-Stihl Stiftung mit Sitz in Waiblingen die Realisierung dieses innovativen Projektes in der Suchthilfe. Robert Mayr, Stifter und Vorstandsvorsitzender, begründet dies: „Wir haben die Wichtig- und Dringlichkeit des Projekts verstanden und gesehen, mit welchem Herzblut die handelnden Personen – allen voran Herr Kaiser – diesen Bau vorantreiben. Deshalb haben wir entschieden, dem Projekt über die letzte Finanzierungshürde zu helfen.“

Ein wichtiger Unterstützer ist die Dietmar Hopp Stiftung. Die Stiftung fördert Projekte in den Bereichen Medizin, Bildung, Soziales, Jugendsport und Klimaschutz in der Metropolregion Rhein-Neckar und unterstützt das Projekt mit 1,5 Mill. Euro. „Es ist wichtig, jungen Menschen, die drogenkrank sind, so früh wie möglich ein Behandlungsangebot machen zu können. Dadurch erhalten sie eine Ausstiegschance und damit eine Grundlage für ein gesundes und selbstständiges Leben. Der geplante Standort in Wiesloch bietet hierfür gute Voraussetzungen“, erklärt Isabel Hopp.

Gerade bei der Refinanzierung von erweiterten beziehungsweise qualitativ und zeitlich vertieften Projekten wie dem Begleitkinderkonzept sind zusätzliche, freie Spendenmittel enorm hilfreich – insbesondere im Blick auf die gesellschaftliche Wirkung. Deshalb freut sich die neue Fachklinik über breite Unterstützung

 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Oliver Kaiser, Geschäftsführer Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH 
Renchtalstr. 14, 
77871 Renchen 

E-Mail: Oliver.Kaiser@bw-lv.de 
Telefon: 07843 949 141
Fax: 07843 949 168

 

Der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH (bwlv) ist mit 54 Einrichtungen und über 940 Mitarbeiter*innen der größte gemeinnützige Träger der Suchthilfe und -prävention in Baden-Württemberg, ist außerdem Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie Integrationsfachdiensten für schwerbehinderte Menschen. Der gemeinnützige Verband betreibt seit über 100 Jahren Fachkliniken, Heime, Tageskliniken, ambulante Beratungs- und Behandlungsstellen und Nachsorgeeinrichtungen. Unverzichtbar ist die Unterstützung von über 200 ehrenamtliche Helfer:innen, die 180 Selbsthilfegruppen organisieren.

 

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Press release photographs
Die Gruppe beim Spatenstich
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(v.l.n.r.):
Oliver Kaiser, Geschäftsführer Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH (bwlv)
Klaus Brodbeck, Aufsichtsratsvorsitzender bwlv
Anett Rose-Losert, Geschäftsführerin Psychiatrisches Zentrum Nordbaden (PZN Wiesloch)
Norbert Knopf, MdL
Isabel Hopp, Dietmar Hopp Stiftung
Christiane Staab, MdL
Ludwig Sauer, Erster Bürgermeister Stadt Wiesloch
Achim Ihrig, DIRINGER & SCHEIDEL BAUUNTERNEHMUNG GmbH & Co. KG
Michael von Winning, Vorstand Eva Mayr-Stihl Stiftung
Saskia Wollny, Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg
(c) Helmut Pfeifer / Baden-Württembergischer Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH