Richtfest für eine der modernsten Fachkliniken für die Behandlung junger Drogenabhängiger in Wiesloch
Der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation gGmbH (bwlv) mit Sitz in Renchen feiert das Richtfest seines Neubaus einer 100-Betten-Fachklinik zur Behandlung junger, drogenabhängiger Menschen. Der Bau der Klinik, die in enger Kooperation mit dem Psychiatrischen Zentrum Nordbaden (PZN) entsteht, ist voll im Zeitplan. Die Eröffnung ist für den Oktober 2026 vorgesehen.
„Ein Richtfest ist ein Meilenstein für den Baufortschritt“, sagt Oliver Kaiser, Geschäftsführer des bwlv. „Außerdem ist es ein Fest für die Gewerke, die diesen Fortschritt ermöglicht haben. Bei ihnen möchte ich mich herzlich bedanken.“ Der Bau der neuen Fachklinik für die Behandlung junger Drogenabhängiger ist voll im Plan, sowohl zeitlich als auch budgetär.
Eröffnung im Oktober 2026
„Die Klinik wird im Oktober nächsten Jahres die Behandlung abhängiger Menschen aufnehmen können“, freut sich Kaiser, „dass wir voll im Zeitplan sind, ist gut und wichtig, denn die Behandlungsplätze werden dringen benötigt“. Kaiser verweist auf den Sicherheitsbericht 2024 aus Baden-Württemberg. Demnach verstarben im Berichtsjahr 195 Personen an den Folgen des Rauschgiftkonsums. Das entspricht einer Steigerung von über 38% zum Vorjahr und ist der höchste Wert seit 20 Jahren.
Anteil synthetischer Opioide steigt
Besonders besorgt ist Kaiser wegen neuer Trends wie synthetischer Opioide: „Deutschlandweit beobachten wir, dass unterschiedlichste chemische Drogen, Crack und Fentanyl vermehrt in den örtlichen Drogenszenen auftauchen. Hiervon geht eine große gesundheitliche Gefahr für die Konsumierenden aus. Sie wissen oft überhaupt nicht, was sie konsumieren. Hinzu kommt eine schnelle und dramatische Verschlechterung ihrer sozialen Situation“. Fentanyl beispiels-weise wirke um ein Vielfaches stärker als Heroin. Der bwlv verzeichnet in seinen Kliniken und Beratungsstellen steigende Anteile besonders junger Menschen, die synthetische Opioide konsumieren.
Hilfreiche Nachbarschaft und neue Behandlungsformen
Die neue Klinik wird zwei veraltete Häuser ablösen und neue, innovative Behandlungsformen ermöglichen. Dazu gehören substitutionsgestützte Suchtrehabilitation, intensive Integration von Forschung in den Behandlungsalltag sowie ein Konzept für die Begleitung von Kindern mit Unterbringung in Familienzimmern. Einen besonderen Vorteil bietet die direkte Nachbarschaft zum Psychiatrischen Zentrum Nordbaden. Kaiser erläutert: „Die Klienten können nach der Entgiftung im Psychiatrischen Zentrum direkt ihre Reha bei uns antreten. Das erhöht die Erfolgschancen immens.“ Die neue Reha-Einrichtung umfasst zwei dreigeschossige Gebäudeteile, die durch eine zentrale Achse verbunden sind. Im Erdgeschoss entsteht neben Therapie- und Verwaltungsräumen auch eine Cafeteria mit Verteilungsküche. In den Obergeschossen befinden sich die Wohneinheiten sowie Räume für tagesklinische und stationäre Behandlungen. Auch barrierefreie Zimmer sind Teil des Plans. Dazu kommt eine großzügig angelegte Außenfläche, die der Einrichtung ein ansprechendes und funktionales Umfeld für Rehabilitanden und Mitarbeiter bietet. „Wir sind stolz darauf, dieses zukunftsweisende Projekt als Generalübernehmer zu begleiten und wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern damit auch einen Beitrag zur Suchthilfe, insbesondere für junge Menschen in Baden-Württemberg, leisten zu können“, erklärt Bernhard Bauer, Geschäftsführer der DIRINGER & SCHEIDEL Bauunternehmung.
Unterstützung gefunden
Die Eva Mayr-Stihl Stiftung mit Sitz in Waiblingen half dem bwlv mit einer Förderung von fünf Millionen Euro über die letzte Finanzierungshürde. Michael von Winning, Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung, hat das Projekt von Beginn an begleitet: „Herr Kaiser hat uns in jeder Hinsicht überzeugt. Wir haben verstanden, wie wichtig das neue Klinikgebäude ist und sind beeindruckt von der Professionalität, mit der Planung und Bau umgesetzt werden.“
Weiterer wichtiger Unterstützer ist die Dietmar Hopp Stiftung. Die Stiftung fördert Projekte in den Bereichen Medizin, Bildung, Soziales, Jugendsport und Klimaschutz in der Metropolregion Rhein-Neckar und unterstützte das Projekt mit 1,5 Millionen Euro. „Der Standort in Wiesloch bietet beste Voraussetzungen, um jungen Menschen, die drogenkrank sind, neue Perspektiven zu eröffnen. Wir freuen uns, dass die Errichtung der Klinik planmäßig voranschreitet“, erklärt Isabel Hopp.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Oliver Kaiser
Geschäftsführer Baden-Württembergischer Landesverband
für Prävention und Rehabilitation gGmbH
Renchtalstr. 14
77871 Renchen
E-Mail: Oliver.Kaiser@bw-lv.de
Telefon: 07843 949 141
Fax: 07843 949 168
Der bwlv ist mit 54 Einrichtungen und über 900 Mitarbeiter:innen der größte gemeinnützige Träger der Suchthilfe und -prävention in Baden-Württemberg. Mit mehr als 100 Jahren Erfahrung bietet der Verband umfassende Unterstützung für Betroffene. Die Stiftung Prävention und Rehabilitation Baden-Württemberg mit Sitz in Tübingen wird Eigentümerin der Klinik, während die bwlv gGmbH als Betreiber fungiert.