Wissenschaft & Forschung
Deutscher Forstwissenschaftspreis
Der von der Eva Mayr-Stihl Stiftung gestiftete Deutsche Forstwissenschaftspreis ist die mit 15.000 Euro höchstdotierte forstwissenschaftliche Auszeichnung im deutschsprachigen Raum. Er wird seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre von den vier Forstlichen Fakultäten in Deutschland gemeinsam mit der Eva Mayr-Stihl Stiftung im Rahmen der Forstwissenschaftlichen Tagung vergeben. Ausgezeichnet werden jüngere Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Forstwissenschaften herausragende Leistungen erbracht haben. Neben dem Preisgeld und der Forschungsförderung erhält der Ausgezeichnete zusätzlich eine knapp 40 Zentimeter hohe Bronzeskulptur – die Forstwissenschafts-Trophäe in Form eines stilisierten Baumes.
Das Preiskuratorium besteht aus Prof. Christian Ammer (Universität Göttingen), Prof. Jürgen Bauhus (Universität Freiburg), Prof. Karsten Kalbitz (TU Dresden), Prof. Annette Menzel (TU München) sowie Robert Mayr, Stifter und Vorstandsvorsitzender der Eva Mayr-Stihl Stiftung. Ausgezeichnet werden jüngere Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der Forstwissenschaften herausragende Leistungen erbracht haben. Neu ist seit 2023 die Möglichkeit, zusätzlich zum persönlichen Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro Fördermittel für ein Forschungsprojekt in Höhe von bis zu 35.000 Euro zu erhalten. Dazu reicht der Preisträger oder die Preisträgerin einen Projektvorschlag ein, der vom Preiskuratorium geprüft wird.
„Der Deutsche Forstwissenschaftspreis dient dazu, überragende Nachwuchsforscher bei ihrer Arbeit für die Erhaltung unserer Wälder zu unterstützen.“
Die aktuelle Preisträgerin, Jun.-Prof. Dr. Kathrin Blumenstein, beschäftigt sich in ihrer Forschungsarbeit mit der Untersuchung von pathologischen Pilzen. Diese breiten sich durch den Klimawandel verstärkt aus und befallen die durch Trockenheit gestressten Wald- und Stadtbäume in immer stärkerem Ausmaß. Blumensteins Fokus liegt darauf, die natürliche Widerstandskraft von Wirtsbäumen unter sich verändernden klimatischen Bedingungen zu stärken. Wichtige Teile ihrer Arbeit sind die Erforschung der Interaktionen der nützlichen und schädlichen Pilze untereinander sowie mit ihrem Wirtsbaum und die Nachverfolgung ihrer Ausbreitungsrouten. Die Entwicklung von effizienten, präventiven Maßnahmen, wie dem verstärkten Einsatz von biologischen Bekämpfungsmaßnahmen und weiter entwickelte Diagnosemethoden, auch auf molekulargenetischer Ebene, sollen künftig zur Eindämmung solcher Pathogene beitragen.
„Der deutsche Forstwissenschaftspreis bedeutet eine große Anerkennung für meine Forschung in der Forstpathologie. Der Preis motiviert und bestärkt mich darin, meine Forschung mit viel Engagement weiter zu verfolgen. Gleichzeitig ist der Erhalt des Preises eine wunderbare Chance, mein Fachgebiet, die Forstpathologie, stärker in den Fokus der Forstwissenschaften in Deutschland zu rücken.“
Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger
2000 Prof. Dr. Jörg Ewald TU München
2002 Prof. Dr. Annette Menzel TU München
2004 Dr. Martina Mund Universität Göttingen
2006 Prof. Dr. Ulrich Schraml Universität Freiburg
2008 Dr. Susanne Iost TU Dresden
2010 Dr. Stefanie Gärtner Universität Freiburg
2012 Prof. Dr. Dirk Schindler Universität Freiburg
2014 Prof. Dr. Susanne Jochner-Oette TU München
2016 Dr. Doreen Schmiedel TU Dresden
2018 Prof. Dr. Dominik Seidel Universität Göttingen
2021 Prof. Dr. Sebastian Seibold TU München
2023 Jun.-Prof. Dr. Kathrin Blumenstein Universität Freiburg